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KOKO-Wiki: Wie wir uns Glück erarbeiten können  

Der 20. März ist der „Tag des Glücks“. Wir haben diesen Tag als Anlass genommen und uns mit dem Gesundheitspsychologen und Glücksforscher der Medizinischen Universität Innsbruck, Dr. Stefan Höfer, unterhalten. Er befasst sich intensiv mit diesem Thema und gibt Auskunft, wie ein zufriedenes Leben – auch in der Familie – auf Dauer gelingen kann.

Eines vorweg: Es gibt keinen absoluten Zustand des Glücks. Es gibt aber laut des Glücksforschers Dr. Stefan Höfer von der Medizinischen Universität Innsbruck einige Kriterien, die zu einem zufriedenen Leben führen können. „Wir sind soziale Menschen und brauchen Beziehungen. Auf Dauer können wir den Alltag nicht alleine bewältigen“, sagt Höfer. Die persönliche Entwicklung sei ebenfalls wichtig. Veränderungen im Leben sind maßgebend, um Unzufriedenheit und ein Gefühl des Sattseins zu vermeiden. „Wichtig dabei ist die Selbstakzeptanz und das ständige Arbeiten an den Stärken und der Autonomie, sich als Gestalter zu sehen“, erklärt der Gesundheitsforscher. Oft wird auch über den Sinn des Lebens diskutiert. „Das definiert jeder Mensch anders. Es muss jeder für sich herausfinden, was einem guttut und was nicht.“

Zwei Arten des Glücks

Die Psychologie unterscheidet dabei zwischen zwei Arten des Glücks: Die eine ist ein kurzfristiges, plötzliches und zufälliges Gefühl von Zufriedenheit und die andere ein  langfristiger Zustand des Wohlbefindens. „Eines ist aber auch klar. Der Mensch kann nicht immer glücklich sein, das ist unmöglich.“ Als Beispiel für die kurzfristige Zufriedenheit nennt Höfer einen Lottogewinn. „Auf Dauer waren die Gewinner nicht glücklicher als davor.“

Um einen längerfristigen Zustands der Zufriedenheit zu erreichen, kann jeder Mensch an sich arbeiten „Jeder von uns ist des eigenen Glückes Schmied“, sagt der Psychologe. „Achtsamkeit, Freude am Leben und das aktive Erleben der kleinen Alltagsfreuden sind dabei sehr wichtig.“ Das Umgehen von Problemen sei kontraproduktiv, Krisen zu bewältigen die Herausforderung. Aus Rückschlägen zu lernen, sei auch eine Fähigkeit, die später Zufriedenheit bringen kann. „Wichtig ist auch, dass wir uns bewusst sind, im im Hier und Jetzt zu leben“, so Höfer.

Glücksmomente mit den Kindern teilen

Wer eine Familie gründet, ist mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Wie kann man die eigenen Kinder und sich selbst glücklich machen? „Als erstes müssen sich die Eltern bewusst machen, wieviel Zeit sie pro Tag aufwenden, um den Kindern zu vermitteln, was Glück und Zufriedenheit ist“, erklärt der Psychologe. Das Zurückblicken auf gemeinsame schöne Momente am Ende des Tages kann dabei sehr hilfreich sein. Das kann das gemeinsame Hausaufgaben machen, spielen oder das Genießen des Frühstücks sein. „Man kann Zufriedenheit aktiv durch das Erinnern stärken und immer wieder bewusst machen“, sagt Dr. Stefan Höfer.